Wichtiges neues Einsatzgebiet für Virtual-Reality

VR-Expositionstherapie reduziert Ängste in Zusammenhang mit COVID

Die Virtual Reality Expositionstherapie (VRET) ist in der Behandlung von spezifischen Phobien sehr gut erforscht und gewinnt in der psychologisch-psychotherapeutischen Praxis zunehmend an Bedeutung. Sie zeigt eine mindestens gleich hohe Effektivität wie die in vivo Exposition, bei in der Regel deutlich einfacherer Durchführbarkeit.

Eine tatsächliche Konfrontation ist oftmals schwierig und nur mit hohem Aufwand zu arrangieren, wenn beispielsweise die Flugangst unter therapeutischer Begleitung behandelt werden soll. In manchen Fällen ist eine echte Auseinandersetzung mit den angstauslösenden Reizen aufgrund des gesundheitlichen Risikos gar nicht möglich, so in Zusammenhang mit COVID-19 Viren.

Die COVID-19-Pandemie hat nicht nur als Infektionskrankheit Einfluss auf die öffentliche Gesundheit, sondern auch durch seine enormen psychosozialen Folgen. Das Spektrum an Ängsten beinhaltet irrationale Befürchtungen und Überreaktionen, die als stark belastend empfunden werden und einschränkend wirken.

Der VRET kommt in diesem Zusammenhang ein neues wichtiges Einsatzgebiet zu. Am Nanfang Hospital der Southern Medical University, Guangzhou und dem Shenzhen Mental Health Center in China wurden entsprechende Fallstudien durchgeführt und wissenschaftlich ausgewertet.

Bei drei Patienten mit starken Angstsymptomen und medikamentöser Behandlung ist das Ausmaß der Ängste gemessen worden. Sie wurden graduell und systematisch durch virtuelle und in Zusammenhang mit COVID-19-stehende Szenarios geführt. Dazu gehörten beispielsweise Simulationen wie dem Berühren von potenziell infizierten Türgriffen, hustende Passanten oder dem Messen der Körpertemperatur. Wenn das Stresserleben durch die VRET zu hoch war, wurde eine Entspannungsszene in die Intervention eingebaut.

Mittels VRET konnten Angst-Symptome und Vermeideverhalten deutlich reduziert werden. Die Autoren rund um Bin Zhang kommen zur Schlussfolgerung, dass die VRET sicher und effektiv die Behandlung von Ängsten in Zusammenhang mit COVID-19 unterstützt. Zu diesem relevanten Thema sind weitere Untersuchungen wichtig.

Gerade in Zusammenhang mit der Durchimpfung der Bevölkerung muss der Rückkehr zu einem angstfreien Sozialleben mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. Für die klinische Psychologie und Psychotherapie ist die Behandlung der „Coronaphobie“ ein neues und sehr bedeutsames Betätigungsfeld, das durch den Einsatz von Virtual Reality unterstützt wird.

Quellen: Altenhofer M & Täuber M. Virtual Reality Exposition in der Behandlung von Phobien. Verhaltenstherapie & Verhaltensmedizin 2020, 41 (1), 48–54. Zhang W, Paudel D, Shi R, Liang J, Liu J, Zeng X, Zhou Y, Zhang B. Virtual Reality Exposure Therapy (VRET) for Anxiety Due to Fear of COVID-19 Infection: A Case Series. Neuropsychiatr Dis Treat. 2020;16:2669-2675.

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