Studienübersicht
Virtual Reality bei Essstörungen

Eine Studienübersicht über die Anwendung von Virtual Reality (VR) bei Essstörungen (EDs) zeigt, dass VR-Technologie ein wertvolles Instrument zur Diagnose, Analyse und Behandlung dieser Störungen sein kann. 

VR ermöglicht es Patienten, in eine virtuelle Umgebung einzutauchen, in der sie ihre Körperwahrnehmung und Essverhalten in realistischen Szenarien beobachten und modifizieren können. Besonders bei Anorexia nervosa und Bulimie zeigen Studien positive Effekte, indem VR zur Verbesserung des Körperbildes, zur Verringerung von Essstörungssymptomen und zur Verstärkung der Therapie eingesetzt wird. 

Überblick über relevante Studien

1. Körperbildstörungen und VR: VR wird häufig zur Behandlung von Körperbildstörungen bei Essstörungen eingesetzt. Verschiedene Studien zeigen, dass VR die Fähigkeit besitzt, verzerrte Körperbilder zu korrigieren, indem es eine realistische, aber modifizierte Darstellung des eigenen Körpers ermöglicht. Diese Technologie kann Patienten dabei helfen, ihre Körperwahrnehmung realistischer einzuschätzen und zu akzeptieren.

2. Anorexia nervosa (AN): Studien zeigen, dass VR-gestützte Interventionen besonders bei Patienten mit Anorexia nervosa wirksam sind. Durch die Simulation von Essenssituationen oder die Visualisierung eines gesünderen Körperbildes kann VR den Patienten helfen, ihre Essgewohnheiten und Körperwahrnehmungen zu normalisieren.

3. Bulimie (BN): Bei Bulimie-Patienten wird VR genutzt, um Essanfälle zu simulieren und den Umgang mit auslösenden Situationen zu üben. Studien belegen, dass VR-Interventionen dabei helfen können, impulsives Essverhalten zu reduzieren und ein gesünderes Essverhalten zu fördern.

4. Binge Eating Disorder (BED): Auch bei der Binge Eating Disorder hat sich VR als nützlich erwiesen, insbesondere durch die Förderung eines kontrollierteren Essverhaltens und die Reduktion von Essanfällen in simulierten Stresssituationen.

5. Kombination mit traditionellen Therapien: VR wird häufig in Kombination mit traditionellen Therapien wie der kognitiven Verhaltenstherapie (CBT) eingesetzt, um die Effektivität der Behandlung zu steigern. Die immersiven Eigenschaften von VR ermöglichen es den Patienten, ihre Fortschritte in einer kontrollierten, aber realistischen Umgebung zu testen.

Schlussfolgerung:

Die Integration von VR in die Therapie von Essstörungen zeigt vielversprechende Ergebnisse. Die Technologie bietet eine einzigartige Möglichkeit, realitätsnahe Szenarien zu simulieren und spezifische Verhaltensweisen und Wahrnehmungen gezielt zu adressieren. Weitere Forschung ist erforderlich, um die langfristige Wirksamkeit dieser Interventionen zu bewerten und die besten Anwendungsstrategien zu identifizieren.

  1. Ferrer-García, M., Gutiérrez-Maldonado, J., & Treasure, J. (2015). Virtual reality in the treatment of eating disorders: A systematic review and future directions. Eating Disorders, 23(5), 386-406.
  2. Riva, G. (2016). The neuroscience of body representation: From basic science to virtual reality. Nature Reviews Neuroscience, 17(10), 625-634.
  3. Keizer, A., et al. (2016). A virtual reality full body illusion improves body image disturbance in anorexia nervosa. PLOS ONE, 11(10), e0163921.

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